Einsteigermikrofon für Streamer – Welches nehme ich?

Welches Mikrofon ist eigentlich für einen frisch gebackenen Streamer geeignet?
Diese Frage stellen sich besonders in der Corona-Zeit viele Neustarter und sie ist nicht ganz einfach zu beantworten, denn es kommt sehr stark aufs Budget an.
Wir gehen heute in einen Preisbereich, der für einige womöglich zu hoch ist, aber schon grundlegend gute Qualität bereithält (zwischen 130 und 180€)

Wie einige von euch wissen, benutze ich selbst das Blue Yeti, ein USB-Kondensator-Mikrofon mit vier Richtcharakteristiken für eigentlich alle Anwendungsbereiche: Game-Streaming, ASMR, Podcasts, etc.
Aber ich stelle euch heute drei andere Mikrofone vor, die ich Einsteigern empfehlen würde und mir relativ sicher bin, dass man diese Mikrofone nicht nach einem Jahr unbedingt gegen ein Shure SM7B oder RØDE Procaster eintauschen will.

Wir reden heute vom RØDE NTUSB, Blue Yeti X und Elgato Wave:3.
Alle drei Mikrofone kosten in etwa gleich, man fragt sich also: Was sind die Unterschiede und welches passt am besten zu mir?

Zuerst mal, alle drei sind USB-Mikrofone und Kondensator-Mikrofone. Sie nehmen also relativ sensibel ihre Umgebung auf und leiten das Audio digital per USB an ein Endgerät weiter.
Im Gegensatz dazu stehen anstatt USB zum Beispiel XLR-Mikrofone, die analog Audiosignale an ein Mischpult oder über extra Phantomspeisung (meist nur bei Kondensatormikrofonen) und Analog-Digital-Umsetzer ihre Daten an ein Endgerät weitergeben. Im Gegensatz zu Kondensator-Mikrofonen gibt es noch dynamische Mikrofone, die mithilfe von Induktion die Bewegung der Membran in elektrische Signale umwandeln. Kondensator-Mikrofone machen das zwar auch mit einer sich bewegenden Membran, diese ändert aber die Kapazität eines dahinter liegenden Plattenkondensators. Genauer will ich darauf nicht eingehen, ihr könnt gern auf die Begriffe klicken und werdet zu den Wikipedia-Artikeln dazu weitergeleitet.

Stellen wir erstmal einen technischen Vergleich auf:



Bild


NameRØDE NTUSBBlue Yeti XElgato Wave:3
RichtcharakteristikNiereNiere, Kugel, Acht, Stereo (umschaltbar)Niere
Samplingrate/Wortbreite48kHz, 16-Bit48 kHz, 24-Bit48 / 96 kHz, 24-Bit
Übertragungsbereich20Hz – 20kHz20Hz – 20kHz70Hz – 20 kHz
Mikrofonabmessungen184 x 62 x 50 mm11 x 12,2 x 28,9 cm53 x 66 x 40 mm
Gewicht520g1,28 kg (mit Stativ)Mikro & U-Mount 280g
SoftwareNeinLogitech G Hub (Buggy)Elgato Wave Link (gute Kompatibilität mit anderen Elgato-Produkten, wie zB. Stream Deck)


Wenn man sich also die technischen Daten der drei Mikrofone anschaut und vergleicht, sieht man schnell, dass dem RØDE NTUSB einige Funktionen fehlen, die die anderen beiden Mikrofone haben. Es hat eine kleinere Wortbreite und keine Software, womit es eingestellt werden kann. Das Elgato Wave:3 hat die höchste Samplingrate und Software namens Wave Link, die gleichzeitig ein virtuelles Audio-Mischpult mit sich bringt. Ebenfalls kann man alle Funktionen vom Mikrofon auch mit dem Stream Deck steuern. Der einzige Nachteil ist, dass die untere Grenze des Übertragungsbereiches höher ist, als bei den anderen beiden Mikrofonen. Es nimmt also sehr basslastige Töne schlechter auf. Das Blue Yeti X nutzt die Logitech-Software Logitech G Hub, die nicht besonders berühmt dafür ist im Bezug auf Audio gut zu funktionieren. Soweit ich gehört habe, sollen die Funktionen zwar hilfreich sein, aber durch Bugs kann es sein, dass sie nicht immer funktionieren. Wenn man aber eine feste Konfiguration nutzt, soll es funktionieren. Das Schöne am Blue Yeti X ist, dass es für viele Anwendungszwecke geeignet ist durch die vier verschiedenen Richtcharakteristiken.

Hier noch einmal zusammengefasst:
RØDE NTUSB:
Vorteile: kommt mit Popschutz, guter Übertragungsbereich, das günstigste unter den dreien
Nachteile: keine Software mit interessanten Funktionen, nur 16-Bit Wortbreite

Blue Yeti X:
Vorteile: mehrere Richtcharakteristiken, guter Übertragungsbereich
Nachteile: 5/8′ Gewinde (für viele Mikrofonarme unpraktisch, aber es gibt Adapter), buggy Software

Elgato Wave:3:
Vorteile: höchste Samplingrate, kompatibel mit anderen Elgato-Produkten, virtuelles Mischpult in der Software enthalten
Nachteile: nimmt Bässe schlechter auf

Welches Mikrofon für dich das richtige ist, kann ich dir nicht zu 100% sagen, da jeder einen etwas verschiedenen Einsatzzweck hat. Ich hoffe aber, dass du mithilfe dieses Artikels vielleicht einer Entscheidung einen Schritt näher gekommen bist, welches Mikrofon du dir kaufen solltest.

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